19. Mai 2022
03. Jul 2022

6 ½ Wochen – Hanna-Maria Hammari

Après moi, le déluge

Übergroße Zähne, verformte Tierhäute, archaisch anmutende Fundstücke, aber auch funkelnde Tränen aus Glas und perlmutterne Seemuscheln tauchen in den Installationen der Künstlerin Hanna-Maria Hammari auf. Die eigens für die Ausstellung im Museum Folkwang produzierten Werke kreisen um Häuslichkeit, die unhaltbare Differenz zwischen Kunst und Kitsch; und fragen nicht zuletzt danach wie der Körper samt seiner Sehnsüchte und Wünsche in das eigene, mehr oder weniger selbst geschaffene Zuhause, eingebettet ist. Immer wieder gelingt es Hammari (* 1986) eigentlich vertraute Elemente unwirklich und fremd erscheinen zu lassen oder umgekehrt fast abstrakten Objekten einen merkwürdig anthropomorphen Zug zu verleihen. Diese Erfahrung der Unzugänglichkeit bei gleichzeitiger Vertrautheit eröffnet ein komplexes Spiel der Verschiebung – verlockend, hermetisch, letztlich aber unlösbar verwickeln die Objekte die Betrachter:innen bis hin zur Komplizenschaft und bleiben zugleich fremd – dieser Widerspruch ist hier das Eigentliche.

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