28. Feb 2019
14. Apr 2019

6 ½ Wochen – Tobias Spichtig

Ich weiss leider nicht, wie ich all das erklären soll.

Tobias Spichtig geht in seiner künstlerischen Praxis über die direkte Erfahrung im Material. Ich weiss leider nicht, wie ich all das erklären soll. ist die erste Präsentation des Künstlers im Museum und versammelt sowohl neue als auch bereits bestehende Werke. Spichtig folgt Konstellationen einer Dramaturgie der Dinge, die physischen, digitalen oder sprachlichen Ursprungs sein können. Malerei, Skulptur und Performance werden ein Werk. Die Arbeiten sprechen in ihrer Ausführung in Materialien, Formen und Gesten von einem Pragmatismus, der auf die situativen Gegebenheiten von Spichtigs direktem Umfeld reagiert. Die Motive in Spichtigs Bildern – beispielsweise auf Monumentalmaß vergrößerte Sonnenbrillen – verweisen unter anderem auf populärkulturelle Chiffren aus den 1990ern, lassen sich jedoch  weder medial noch inhaltlich zuordnen. Sie spiegeln nicht zuletzt Strategien und Strukturen seines eigenen Netzwerks, das in der Kunst-, Musik- und Fashionwelt verankert ist. Die Bezüge, die sie zum Alltag, zur Kommunikation sowie zu Öffentlichkeit und Intimität aufnehmen, werden zuweilen durch Überhöhung oder Überdimensionierung modifiziert, wodurch sich ihr Erleben verändert. Es entsteht ein Theater des Materials. Auf über ebay zusammengetragenen, gebrauchten Sofas vor großformatigen Malereien – Vinyl-Drucke digitaler Fotos und Öl auf ungrundierter Leinwand – kann der Betrachter in die Präsenz des Materials eintauchen.
 
Tobias Spichtig (*1982, Luzern, Schweiz) lebt und arbeitet in Berlin und Zürich. Seine Werke, die Malerei, Skulptur und Performance umfassen, wurden bisher in Ausstellungen in Europa und in den USA gezeigt, u. a. an der Volksbühne, Berlin (2018), bei Jan Kaps, Köln (2018 / 2016), im Dortmunder Kunstverein (2017), im Swiss Institute, New York (2017), in der Kunsthalle Zürich (2016), in der Galerie Bernhard, Zürich (2016), bei Oracle, Berlin (2015) sowie im Hammer Museum in Los Angeles (2015). Auf die Präsentation im Museum Folkwang folgen 2019 Ausstellungen bei SALTS, Basel, Deborah Schamoni, München, sowie im Centre d'art contemporain - la synagogue de Delme.

Auftaktveranstaltung:
6:30 p.m. with Tobias Spichtig
Fr, 1.3.2019, 18.30 Uhr

Begrüßung durch Kuratorin Isabel Hufschmidt
Konzert von Max Brand
Special guest: Sir Henry an der Heimorgel
Anschließend im Foyer:
Getränke und Musik mit Sir Henry

Der Eintritt ist frei.

Gefördert von

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Tobias Spichtig, Heiner Müller, Ausstellungsansicht im Museum Folkwang, 2019

Tobias Spichtig
Heiner Müller, Ausstellungsansicht im Museum Folkwang, 2019
Gebrauchte Autoteile, Keyboard-Gehäuse, Metall, Gasflasche

Tobias Spichtig, Ausstellungsansicht im Museum Folkwang, 2019

Tobias Spichtig
Ausstellungsansicht im Museum Folkwang, 2019