Auf dem Weg zum „Grünen Museum“. Museum Folkwang wird Partner des Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien

Das Museum Folkwang hat sich zum Ziel gesetzt, den Klimaschutz aktiv voranzubringen und die eigenen CO-Emissionen auf Netto-Null zu reduzieren. Seit 2018 wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt und Prozesse implementiert, die bereits heute den CO-Fußabdruck des Museums maßgeblich verringern. Jetzt ist das Museum Folkwang auch dem bundesweiten Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit beigetreten.

Professor Peter Gorschlüter, Direktor des Museum Folkwang: „Nachhaltigkeit im Museumsbetrieb zu verankern, ist ein Lernprozess und mit Wissensmanagement verbunden. Wir freuen uns, mit der Teilnahme am Programm „Transformationsmanagement Nachhaltige Kultur“ und dem Beitritt ins bundesweite Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit unsere bereits gewonnene Expertise im Dialog mit zahlreichen Partnern auszubauen und den Weg zum klimafreundlichen Museum konsequent weiter zu beschreiten. Gemeinsam profitieren wir und damit die Umwelt vom wechselseitigen Austausch.“

Am 20. Juni 2023 trat das Museum Folkwang dem Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien (ANKM) bei. Gefördert wird das Netzwerk von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen neben den gemeinsamen Projekten der Austausch zu betriebsökologischen und strukturellen Innovationen im kulturellen Sektor. Durch die Partnerschaft mit dem Netzwerk wird das Engagement des Museums für eine klimagerechte Gesellschaft weiter ausgebaut. Bereits in den Jahren 2019/20 nahm das Museum Folkwang an dem Pilotprojekt „Klimabilanzen in Kulturinstitutionen“ der Kulturstiftung des Bundes teil. Eine weitere Klimabilanz wurde – unterstützt durch das bundesweite Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit – für das Jahr 2021 erstellt. Das detaillierte Wissen um die einzelnen Faktoren bestimmt das Nachhaltigkeits-Management des Museums. 

Transformationsprozesse

Größter CO₂-Verursacher am Museum Folkwang war und ist die in Teilen durch Erdgas betriebene Klimatisierung des Gebäudes, die sich in Kältetechnik, Heiz- und Dampfversorgung unterteilt. In Zusammenarbeit mit der Immobilienwirtschaft der Stadt Essen und der GVE Grundstücksverwaltung wurde 2020 die Kältetechnik auf Ökostrom-betriebene Anlagen neuester Bauart mit Freikühlfunktion und deutlich geringeren Prozessverlusten umgestellt. Dadurch konnten der Erdgas-Verbrauch und die damit verbundenen CO₂-Emissionen bereits um durchschnittlich 40-50% gesenkt werden. 

Unterstützt wird die Versorgung mit Ökostrom seit 2022 durch eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 237 kWp, deren Stromerzeugung zu 100% in die museumseigene Versorgung eingespeist wird. Das Museum Folkwang verfolgt das Ziel, unter völligem Verzicht auf Erdgas auch die Heiz- und Dampfversorgung auf Ökostrom-betriebene Wärmepumpen umzurüsten, um eine gänzlich klimaneutrale Energieversorgung des Museums zu gewährleisten. Zudem arbeitet das Museum Folkwang daran, den Energiebedarf weiter zu reduzieren, u. a. durch eine sukzessive Umstellung der Lichttechnik auf LED.

Ein wichtige Aufgabe ist die Unterstützung einer klimafreundlichen An- und Abreise der Besucher:innen. Bereits erfolgte Maßnahmen umfassen die Einrichtung einer E-Ladestation für PKWs in der eigenen Tiefgarage, die Bewerbung als fahrradfreundliche Destination sowie Ticketkooperationen mit dem örtlichen ÖPNV (Ruhrbahn) zu ausgewählten Sonderausstellungen. Im Jahr 2023 führt das Haus eine Umfrage zum Thema Mobilität durch. Mit Auswertung der Studie sollen weitere Anreize für eine klimafreundliche Besucher:innen-Mobilität entwickelt werden. 

Im Handlungsfeld Kommunikation und Marketing wurde die Produktion von Drucksachen auf 100% Recyclingpapier mit klimaneutralem Druck umgestellt sowie die digitale Kommunikation ausgebaut. Zudem wurden im Museumsbetrieb ökologische Wertungskriterien bei der Vergabe von Aufträgen an externe Dienstleister eingeführt. 

Zur Förderung der Biodiversität im Stadtraum legte das Museum Folkwang im Jahr 2022 in Zusammenarbeit mit dem städtischen Fachbereich Grün und Gruga eine Staudenbepflanzung auf den Grünflächen rund um das Museumsgelände an, die vollständig durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union finanziert wurde.

Die Sensibilisierung für Fragen der Nachhaltigkeit findet zudem im programmatischen und kuratorischen Bereich Eingang. Hierzu zählen Programme, die Nachhaltigkeit und Klimaschutz explizit adressieren, wie die aus dem Langzeit-Projekt „Folkwang und die Stadt“ entwickelte Zusammenarbeit mit zahlreichen lokalen wie internationalen Initiativen und Künstler:innen, die eine gesellschaftliche wie ökologische Transformation verhandeln. 

 

Weiterführende Informationen finden Sie hier.

Pressebild 
Photovoltaikanlage auf dem Dach des Museum Folkwang, 
Foto: Museum Folkwang, Jens Nober, 2023
 

Peter Gorschlüter, Direktor Museum Folkwang, Anka Grosser, Kommunikation und Marketing, Museum Folkwang und Jacob Bilabel, Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit (vlnr)
Beitritt zum Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit am 20.6.2026
Foto: Tanja Lamers, Museum Folkwang, 2023

Media
Photovoltaik-Anlage des Museum Folkwang

Photovoltaik-Anlage des Museum Folkwang