Sarah Morris

Midtown, 1998

Der Film Midtown ist aus senkrechten, waagerechten und schräg verlaufenden Bilderströmen aufgebaut. Innerhalb technischer Parameter wie Brennweite, Schärfe oder Lichtstärke belichtet eine Filmkamera in schneller Zeitfolge die Einzelbilder eines Films und schneidet damit vertikale, horizontale oder diagonale Streifen aus der visuellen Wirklichkeit heraus. Fokussierte Leuchtdioden vermitteln im rhythmischen Wechsel eines geometrischen Farbspiels pulsierende Energie. Die Perspektive weitet sich und der Betrachter erkennt das Lichtspektakel als Teil einer Werbung auf dem Jumbotron am Times Square. Die Kamera dokumentiert Bewegungsabläufe einer Stadt; postiert zwischen Menschen und Verkehr registriert sie in mittlerer Entfernung und nächster Nähe individuelle Züge, die sich in der Unschärfe verlieren. Filme von Sarah Morris (*1967) zeigen unterschiedliche Zustände des Urbanen. Essenzen der Architektur von Washington, Las Vegas und New York werden mit eher zufälligen Beobachtungen der Menschen zu einem rhythmisch geordneten Film montiert. Dies erinnert an die spezifisch dramatisierte Geometrie ihrer Serien von Gemälden zu jeder dieser Städte.

Sarah Morris, Midtown, 1998

Sarah Morris
Midtown, 1998
1-Kanal-Videoinstallation (Farbe, Ton), 9‘30‘‘
Courtesy Sammlung Goetz, Medienkunst, München