Simon Halfmeyer

Simon Halfmeyers künstlerisches Interesse gilt der Thematisierung des Verhältnisses von „unberührter“ Natur und konstruierten, künstlich angelegten Naturlandschaften. Aus dem Bewußtsein heraus, dass „es uns gar nicht möglich ist, so genannte unberührte Natur überhaupt als solche zu erkennen, da wir in Inszenierungen aufwachsen“ und von ihnen ständig umgeben sind, entwirft der Künstler schwebend-transparente Alternativ-Landschaften, die sich aus alltäglichen Naturinszenierungen und erlebten Stadträumen zusammenfügen. Halfmeyers vielfältig in den Raum hineinwuchernden, von eingebrachten Bildern durchbrochenen Wandzeichnungen erschaffen fiktive Landschaften, die auf klassischen Kompositionsprinzipen wie Perspektive und Proportion beruhen. Ihre Motive stammen aus Gewächshäusern, Orangerien, metropolitanen Glaskonstruktionen und Shopping Malls, deren charakteristische zellenförmige Bauweise in den Zeichnungen einen entsprechenden Widerhall finden. In den Kompositionen von Versatzstücken aus Realität und Utopie, in den wechselnden Perspektiven des zeichnerischen Entwurfs erweist sie sich das transportierte Naturerlebnis schließlich als Konstrukt.
(Uwe Schramm)

Biografie
*1974 in Hamburg
1999 – 2001 Studium der Freien Kunst an der Muthesius Hochschule Kiel
2000 – 2003 Mitglied der Produzentengalerie „Prima Kunst“ e.V., Kiel
2001 – 2005 Studium der Freien Kunst an der Hochschule für bildende Künste Braunschweig; 2004 Diplom;
Meisterschüler von Prof. Raimund Kummer
2006 – 2008 Mitglied im Ausstellungsforum Cluster-Berlin
2006 Jahresstipendium des Landes Niedersachsen
2007/08 Stipendiat des Stipendiums Junge Kunst in Essen im Kunsthaus Essen   
2009 Grafikpreis des Landes Nordrhein-Westfalen
2010 Förderung einer Einzelausstellung, Kunststiftung NRW
2011 Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds zur Förderung der zeitgenössischen bildenden Kunst, Bonn
Lebt und arbeitet in Düsseldorf