6 ½ Wochen – Odonchimeg Davaadorj

Wesen, die halb Mensch halb Vogel sind – Köpfe von Schlafenden, aus deren Augen und Mündern Pflanzen sprießen – Häuser, die Wurzeln schlagen: In der künstlerischen Welt von Odonchimeg Davaadorj existieren keine Grenzen mehr zwischen Menschen, Pflanzen und Tieren. Alles ist miteinander verbunden, bildet Symbiosen oder bringt neue Organismen hervor, die sich einer Klassifizierung entziehen. „Mit meinen Arbeiten möchte ich die vielen Verbindungen aufzeigen, die zwischen den unterschiedlichen Formen des Lebens bestehen.“ (Odonchimeg Davaadorj) Daneben sind es aber auch Aspekte des sozialen Miteinanders und der Geschlechter­differenz, die sie mit ihren Werken anspricht.

Von Anfang an arbeitete Odonchimeg Davaadorj in verschiedenen künstlerischen Gattungen, wobei sie die Zeichnung als Ausgangspunkt ihrer Aktivitäten versteht. Am häufigsten bringt sie ihre traumartigen Figurationen mit Aquarellfarben und Tusche auf Papier. Darüber hinaus arbeitet sie mit Textilien, die sie bemalt oder bestickt, sie malt mit Acryl- und Ölfarbe auf Leinwand und dreht kurze Videos. In jüngster Zeit schuf sie eine umfangreiche Gruppe keramischer Figuren, die das Thema der Verquickung von Mensch und Tier in drei Dimensionen überführt.

Odonchimeg Davaadorj wurde 1990 in der Mongolei geboren, wo sie in einem abgelegenen Ort inmitten der Natur aufwuchs. Mit 17 Jahren verließ sie ihre Heimat und blieb zunächst eine Zeitlang in der Tschechischen Republik, bevor sie sich 2009 dauerhaft in Frankreich niederließ. Von 2011 bis 2016 absolvierte sie ein Kunststudium an der École nationale supérieure d’arts de Paris-Cergy. Sie lebt und arbeitet in Paris. Die Ausstellung WENATURE ist die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin außerhalb Frankreichs.

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