Die Reise beginnt im Kopf. Wo sonst? Das Museum Folkwang rückt in 2024 den Menschen und seine Imagination ins Zentrum.

Bildgewaltig und divers, epochenübergreifend und interdisziplinär präsentiert sich das Programm des Museum Folkwang für das Jahr 2024. Mit Autorin Felicitas Hoppe geht es in einer Plakatausstellung auf weite Reisen, Andreas Slominskis Werke entführen – noch vor dem Start der Fußball-Europameisterschaft – in die Fußballstadien. Im Herbst zeigt die Fotografische Sammlung eine facettenreiche Schau zum Thema Haare in der Fotografie. Die Sammlung präsentiert sich bei freiem Eintritt in neuen Themenräumen.

Im Frühjahr wird das Fernweh im Museum Folkwang mit einer großen Reiseplakatausstellung zum Thema. Ferne Länder, Ferne Zeiten (15. März – 7. Juli 2024) versammelt rund 300 Plakate, die durch zahlreiche Photochrome, Postkarten und den Nachbau eines Kaiserpanoramas ergänzt werden. Für die umfangreiche Ausstellung schreibt die renommierte Schriftstellerin Felicitas Hoppe eine literarische Begleitung, die ein neues Licht auf diese „Reisen im Kopf“ wirft. Anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Deutschen Plakat Museums findet am 15. März 2024 ein Plakat-Kolloquium mit internationaler Beteiligung statt.

In der zweiten Jahreshälfte steht der fotografische Blick im Mittelpunkt des Ausstellungsprogramms. Grow It, Show It! (13. September 2024 – 12. Januar 2025) zeigt, wie das unterschiedliche Tragen und Frisieren, das Zeigen und Verbergen von Haaren auf ethnische, kulturelle und religiöse Herkunft und damit auch auf Fragen zur Identität hinweisen kann. Die Ausstellung vereint historische und zeitgenössische Werke von Fotograf:innen wie Diane Arbus, Anouk Kruithof, J.D. Okhai Ojeikere, August Sander oder Cindy Sherman neben Plattencovern, YouTube-Tutorials und TikTok-Beiträgen.

Die Fotografische Sammlung präsentiert in 2024 darüber hinaus noch drei weitere Ausstellungen: Wolf D. Harhammer und Photography Masters (9. Februar – 26. Mai 2024) sowie Troeller/Deffarge (15. November 2024 – 23. Februar 2025). Das Werk des Stuttgarter Fotografen Wolf D. Harhammer entführt die Betrachtenden in die Welt des Jahrmarkts. Auf regionalen Festen fotografierte er Mitte der 1970er Jahre das Leben von Artist:innen, Akrobat:innen, Tierpfleger:innen, Clowns und anderen, die im Mikrokosmos Zirkus ihren Platz gesucht hatten. Die Ausstellung Photography Masters zeigt ausgewählte Abschlussarbeiten von Absolvent:innen des Masterstudienprogramms Photography Studies & Practice der Folkwang Universität der Künste.

In einer ersten umfassenden Retrospektive wird im November das Werk der beiden Journalist:innen Marie-Claude Deffarge und Gordian Troeller wiederentdeckt. Ihre Reportagen aus über 70 Ländern der Welt wurden in den 1960er Jahren vor allem im Stern publiziert, ihre späteren Filme im Fernsehen ausgestrahlt.

Anlässlich der Neuerwerbung des Gemäldes Montaru 2d von Willi Baumeister initiiert das Museum Folkwang ein neues Ausstellungsformat: Sammlungsgeschichten. Die erstmalige Präsentation des im Jahr 2023 erworbenen Gemäldes wird flankiert von rund 30 Gemälden und Druckgrafiken des Künstlers. Willi Baumeister im Museum Folkwang. Zeitzeichen (23. Februar – 16. Juni 2024) erzählt von der wechselvollen Geschichte der Werke Baumeisters in der Sammlung des Museum Folkwang.

Das beliebte Ausstellungsformat 6 ½ Wochen wird in 2024 ganzjährig fortgeführt und stellt in vier Präsentationen junge internationale Künstler:innen vor. In den Sommermonaten wird im Rahmen der Kooperation mit der Ruhrtriennale das Museum in Bewegung gesetzt. Auch die Sammlungspräsentation des Museums bleibt im Fluss und wird 2024 mit neuen Themenräumen weiterhin unter dem Titel NEUE WELTEN fortgeführt. Sie vereint Kunst aus verschiedenen Jahrhunderten sowie unterschiedliche Medien im Sinne der Folkwang-Idee.