Stadt Bauten Ruhr
Im Ruhrgebiet der Moderne wurden in den Stadtzentren zahlreiche Rathäuser, Kirchen, Museen, Theater und Schulen gebaut, die nicht nur Impulsgeber neuer Urbanität, sondern auch Projektionsorte einer neuen Stadtgesellschaft sein sollten. Das Forschungsprojekt der Technischen Universität Dortmund, des Baukunstarchivs NRW und des Museum Folkwang stellt sich anhand der Bestände des Baukunstarchivs NRW und unter besonderer Berücksichtigung des Verhältnisses von planerischen Konzepten und realisierten Bauten die Frage, in welcher Weise bestimmte Bauaufgaben (Rathäuser, Kirchen, Kulturbauten etc.) in den jeweiligen Ruhrgebietsstädten und der Region insgesamt zur Identitätsbildung beigetragen haben. Welche Identitätsdiskurse wurden und werden aktuell über Gebäude und Stadträume geführt – auch jenseits einer Fixierung auf Industriekultur und Strukturwandel? Damit wird der aktuell zu beobachtende gesellschaftliche Umdeutungsprozess moderner Stadtarchitektur im Ruhrgebiet wissenschaftlich begleitet.
Anhand von Plänen, Modellen und Fotografien wird eine Reflexion und Diskussion über das Selbstverständnis der Region angestiftet und befördert. Wie lassen sich im Ruhrgebiet die baukulturelle Überlieferung und die Identitätsdiskurse für die heterogenen gesellschaftlichen Gruppen und in besonderer Weise auch für Zuwanderer erschließen und weiterentwickeln? Wie können zu diesem Zweck die universitären Kompetenzen in Forschung und Lehre mit den archivischen Kompetenzen der Bewahrung und Erschließung sowie den musealen Kompetenzen der Präsentation und Vermittlung zusammengeführt werden? Dieses synergetische Zusammenwirken ist im Projekt modellhaft erarbeitet und reflektiert worden. In der Zusammenarbeit von Universität mit Archiv und Museum wurden zudem neue Ausstellungs- und Vermittlungsstrategien für das Baukunstarchiv NRW erdacht und erprobt.
Von 2018 bis 2022 wurde STADT BAUTEN RUHR vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Programm „Die Sprache der Objekte – Materielle Kultur im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen“ gefördert. 2022 übernahmen zudem die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung sowie der Regionalverband Ruhr die Förderung.
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