Mit Fotografien umgehen. analysieren.archivieren.historisieren. konstruieren.schießen.schulden.
Fotografische Bilder umgeben uns. Wir alle leben und handeln täglich mit ihnen, ob bewusst und intentional oder nicht. Beständig entwickeln sich neue Handlungs- und Gebrauchsweisen. Gleichermaßen ändern sich die Werte und Bedeutungen, die Fotografien beigemessen werden, wenn sie in neue Kontexte überführt werden. Für eine Verortung des Fotografischen scheint es also vielversprechend, die damit verbundenen Verben genauer in den Blick zu nehmen. Ob analysieren, archivieren, historisieren, konstruieren, schießen oder schulden: In einem eintägigen wissenschaftlichen Workshop wird Fotografie – verstanden als ein Set von Praktiken – aus ganz unterschiedlichen Perspektiven befragt. In sechs interaktiven Kurzvorträgen werden aktuelle studentische Forschungsprojekte präsentiert und zur Diskussion gestellt.
Darüber hinaus sind die in Berlin lebende Künstlerin Viktoria Binschtok und Prof. Dr. Burcu Dogramaci, Professorin für Kunstgeschichte an der LMU München, zu einem Gespräch eingeladen. Viktoria Binschtok verhandelt in ihren Arbeiten Bildquellen und -ökonomien, wenn sie beispielsweise in ihrer Werkreihe Cluster die algorithmisch bestimmten Assoziationen digitaler Bildersuchmaschinen aus dem virtuellen in den physischen Raum überträgt. Burcu Dogramaci kartiert im von ihr geleiteten Forschungsprojekt METROMOD die Netzwerke von Exilierung betroffener Künstler:innen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dabei stehen unter anderem Bild- und Ausstellungspraktiken im Fokus, die sich aus diesen Erfahrungen entwickelt haben.
Der öffentliche Workshop wird veranstaltet von Studierenden des wissenschaftlichen Masterstudiengangs zur Theorie und Geschichte der Fotografie M. A. Photography Studies and Research (Folkwang Universität der Künste). Konzipiert und realisiert von Dortje Fink, Tabea Funke, Sarah Gramotke, Deborah Herber, Malte Radtki und Meike Reiners.
Teilnahme kostenfrei. Ohne Anmeldung.
ABLAUF
11:00 Willkommen und Einführung
11:15 Meike Reiners
Fotoforensik. Methoden zur Befragung von Fotografien
11:45 Malte Radtki
Erinnere mich – zu meinen Bedingungen!
Nachlassbewusstsein im privaten Fotoalbum
12:15 Pause
12:30 Sarah Gramotke
Joachim Schmids Archiv: Gefundene Sichtbarkeiten
13:00 Tabea Funke
Fotografische Schuldeingeständnisse
13:30 Pause
15:00 Viktoria Binschtok & Burcu Dogramaci im Gespräch mit Student:innen
16:30 Pause
17:00 Deborah Herber
Wer schießt, nimmt teil: Ethische und moralische Verantwortung im Fotojournalismus
17:30 Dortje Fink
Im Westen was Neues – periphere Fotografiegeschichten rücken ins Zentrum
18:00 Abschluss + Führung durch die Ausstellung
STOPOVER 2023 – M.A. Photography Studies
im UG des Museum Folkwang.
Die Künstler:innen werden anwesend sein.
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